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Silvester 2023 - In aller Kürze!

30.12.2023

Von Ralph Rückert, Tierarzt


Den Stammleserinnen und -lesern unseres Blogs und unserer Social-Media-Seiten wird es schon aufgefallen sein: Wir haben dieses Mal meinen seit Jahren immer wieder neu aufgelegten Silvester-Artikel nicht veröffentlicht! Das liegt daran, dass wir einerseits gerade intensiv mit einem anderen Thema (dem Fazit nach einem Jahr neue Gebührenordnung) beschäftigt waren, und sich andererseits seit dem letzten Jahr eigentlich nichts geändert hat, mithin der Artikel aus dem Dezember 2022 (Link unten) einfach so stehen bleiben kann. Eine kleine Einschränkung: Das für Silvesterpanik bei Hunden zugelassene First-Line-Medikament Sileo ist dieses Jahr nur sehr schlecht erhältlich.


Darüber hinaus bin ich es ein Stück weit leid, dass mein Artikel, der so umfassend wie möglich ALLE kurzfristigen Interventionsmöglichkeiten bei silvesterpanischen Hunden darstellt, immer nur auf den ganz am Ende erwähnten Eierlikör reduziert wird. Was dieses spezielle Thema angeht, braucht es den Artikel selbst inzwischen gar nicht mehr, um lebhafte Netz-Diskussionen auszulösen.

Bild zur Neuigkeit

Zum Beispiel hat meine auf Verhaltensmedizin spezialisierte Kollegin Celina del Amo, die selbst branchenintern für ein recht hohes Level an territorial motivierter Aggression bekannt ist, eine ganz lustig zu lesende Suada gegen die Verwendung von Alkohol als Silvester-Angst-Hausmittelchen veröffentlicht, in dem - wie schon gewohnt - extrem dünne Bretter gebohrt werden, bis hin zur Bemühung des Tierschutzgesetzes. Kann man sich geben (Link unten), muss man aber nicht. Wer Spaß am Absurden hat, wird sich wahrscheinlich dran freuen können.


Wie immer ist die Frage angebracht: Cui bono? Wem soll es nützen? Ist ja klar, oder (zumindest in meinen Augen)? Wenn jemand seinem Panik-Hund einmal im Jahr, an Silvester, ein paar Milliliter Likör gibt, und das auch noch mit durchschlagendem Erfolg, ist das für Hund und Besitzer eine feine Sache. Für Kollegin del Amo bzw. das spezialisierte Feld der Verhaltensmedizin geht damit aber ein Patient verloren, mit dem man ansonsten ordentlich verdienen könnte, indem man ihn monate- und jahrelang mehr oder weniger erfolgreich gegen Geräuschangst therapiert. So schreibt man sich halt lieber fast jedes Jahr wieder die Finger wund, um in wütendem Puritanismus wegen ein wenig Alkohol Sodom und Gomorrha herab zu beschwören, statt vielleicht mal aus berufener Feder einen umfassenden Silvester-Ratgeber zu verfassen, der den meinen überflüssig machen würde.


 


Man kann dieses Getöse also gut und gern als schlichten Futterneid abtun. Spezialist:innen sind natürlich schnell mal genervt, wenn irgendein Life-Hack so gut funktioniert, dass das mühsam erworbene Spezialwissen in einem Teilbereich nicht mehr so richtig gefragt ist. Ich selber habe das immer schon entspannt gesehen. In meinem Artikel steht wörtlich: "Damit wir uns aber richtig verstehen: Es soll absolut niemand dazu überredet oder gar gezwungen werden, seinem Hund Likör zu reichen. Wer das aus welchen Gründen auch immer nicht tun mag, der soll es halt einfach lassen." Genau so entspannt und locker sieht das die bekannte Hundetrainerin Maren Grote in ihrem neuen Text "Selber denken an Silvester" (Link unten), den ich Ihnen abschließend und mit den besten Wünschen für einen Guten Rutsch ans Herz legen möchte.


Die Links:


- Der Original-Artikel vom letzten Jahr


- "Alkohol (Eierlikör) zu Silvester?!" von Celina del Amo


- "Selber denken an Silvester" von Maren Grote


Bleiben Sie uns gewogen, bis bald, Ihr


Ralph Rückert


 


© Kleintierpraxis Ralph Rückert, Römerstraße 71, 89077 Ulm


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